Buddymoon in Australia

Hochzeitsreise mit Freunden nach Australien!

Diesen Beitrag haben uns Die Schmöllers geschickt, also Carola und Jürgen. Beide sympathische Haselrodeo Hazardeure der ersten Strunde und nicht nur bei uns am liebsten auf Schotterpisten unterwegs. Als sie mir von Ihrer Hochzeitsreise erzählt haben, klang das bereits ziemlich geil….hier nun der geschriebene Bericht.
Fernweh und etwas Enduro-Neid inklusive:

Kann man eine Hochzeitsreise mit Freunden machen?
Eigentlich ist das doch eine persönliche Geschichte die nur das Paar betrifft!

Um es vorweg zu nehmen, es geht.
Simon, ein Freund von Carola aus Australien macht immer wieder schöne Touren zu besonderen Daten.
In 2019 wollte Simon nichts machen bis Carola ihm sagte, dass wir heiraten und noch eine schöne Idee für eine Hochzeitsreise brauchen können.

Na, wenn das so ist, dann lasse ich mir was einfallen.

So kam es zur 9.9.19 Rally to the Tip .
Wir machen eine Tour zum nördlichsten Punkt Australiens. Damit das Ganze nicht so einfach ist, fahren wir mit Motorrädern, die mindestens 25 Jahre alt sind.

Drei Wochen nach der Hochzeit treffen wir Simon und unsere Freundin Cat in Cairns.
Wie der Australier so ist, erstmal ein Bier zur Begrüßung und ein „herzlich willkommen in Australien“.
Kurz noch nach Cairns was essen, duschen und dann außerhalb von Cairns zu einer Halle, wo wir das erste mal die Motorräder sehen, die Simon für uns gekauft hat. Ok…… 25Jahre alt! Mindestens!
Kein Ding, wird schon klappen. Carola bekommt eine nicht ganz originale XT600 mit E-Starter ich eine optisch originale mit Kicker. Wie sehr diese Original war stellte sich erst später raus.
Kleine Probefahrt gemacht, natürlich rechts gefahren und mich erstmal über den Deppen auf meiner Spur aufgeregt, in die Wiese ausgewichen und dann bemerkt: Ich bin der Depp!
Nächster Morgen 5:30 aufstehen, um 6:00 kommen die anderen Mitfahrer.
Da stehen dann 9 alte Motorräder und deren Fahrer sowie 2 Toyota Hilux ein Toyota Landcruiser Prado (geile Karre) und ein Suzuki Jimny. Insgesamt 18 Erwachsene und 2 Kinder. Ausser den Australiern, 3 Deutsche, 2 Engländer ein Holländer und ein Schwede. Also eine internationale Rally.

Los geht es: Erstmal alle zur Tanke, wie immer auf unseren Reisen so viel Sprit bunkern wie möglich. Dann nach einer halben Stunde sind wir auf einem staubigen Weg.
Auf den Motorrädern sitzen die drei Deutschen sowie 6 Australier. Auf den ersten off Road Strecken merkt man schon, die können fahren. Könnte also für uns sehr anstrengend werden.
Es geht ordentlich über Pisten Richtung Norden. Es stellt sich aber bald heraus, dass selbst wir Deutschen allemal schneller sind als die Autos. Dadurch gibt es genug Pausen zum Erholen.
Schnell kommt schon die erste Flussdurchquerung. Daintre River, ziemlich breit und feinster rundgeschliffener Flusskies. Wie sich später herausstellen sollte, war das einer der einfachen Flüsse.
So ging es dann weiter: Gravel Road oder Sand oder corrogations (Waschbrett) oder Flussquerung.
Oder Sand mit Steinen und Wachbrett. Wir habe den Untergrund dann „Rocky sand with corrogations“ genannt. Eigentlich braucht es Gas fürs Waschbrett und den Sand, die Steine verbeulen aber dann die Felgen. Es ist ein abwechslungsreicher Teufelskreis.

Jedenfalls ging es ordentlich durchs Gemüse mit sehr langen Tagen (ist ja schließlich kein Kindergeburtstag) und täglichen Pannen. Lustig, nur 1 platter Reifen aber 6 mal verschiedene Vergaser ausgebaut, gesäubert oder Schwimmer umgehängt.
Kommt man an einen Fluss der gut zu queren ist, dann geht man auch mal in voller Montur ins Wasser. Zunächst ist es so warm, dass die Klamotten nach fünf Minuten wieder trocken sind und außerdem, wenn man mit kompletten Protektoren ins Wasser geht, braucht man nicht mehr Schwimmen. Die Dinger geben genug Auftrieb und man kann hoffen, dass ein Krokodil denkt, man sei eine Schildkröte.
Es gibt aber auch die Flüsse, die einfach zu tief für ein Motorrad sind. Was macht man da, man trägt das Motorrad durch den Fluss. Am Ufer stehen dann die nicht Träger und schauen rechts und links ob sich vielleicht ein Krokodil nähert.
Was hätten wir eigentlich gemacht wenn sich ein Krokodil gezeigt hätte? Schneller laufen als der Nebenmann…..
Bei diesem Fluss konnte man auch sehen, dass ein Suzuki Jimny schwimmen kann. Wenn der Fahrer nicht die richtige Spur nimmt, zieht man das Auto am Reserverad zurück und bringt es auf den richtigen Weg.
Im weiteren Verlauf der Rally wurden durch die diversen Reparaturen die Tage manchmal sehr lang und meine frisch Angetraute wurde gelegentlich etwas unwirsch. An einem besonders langen Fahrtag mit einem Camp „ in the middle of nowhere“ wird man dann gefragt, ob man Lust auf einen Cocktail hat.
Hä, Cocktail? Ja, was möchtest du Caipirinha, Mojito, Tequila Sunrise oder Margarita?
Die Australier beweisen auch im Outback noch Stil!
Am nächsten Abend ein Traum Strand mit irgendwie vorhandenen sanitären Einrichtungen und dem Warnschild vor Krokodilen, Haien und Quallen. Das erklärt auch warum hier kein Mensch ist.
Irgendwann haben wir auch den nördlichsten Punkt von Australien erreicht. Recht unspektakulär und anstrengend weil man eine Viertelstunde dahin laufen muss. Aber wir sind am „TIP“ angekommen
Ich wollte ja noch was zum Alter meines Motorrades sagen. Zwischendurch schaut man ja mal nach dem Öl ……. Nun ja, ich habe einfach jeden Tag einen halben Liter nachgekippt. Damit hatte ich das Öl im Griff. Dann habe ich den Fehler gemacht mal nach dem Luftfilter zu schauen. Es war vermutlich der Luftfilter der 1993 in Japan eingebaut wurde. Im Luftfilterkasten sah die saubere Seite genauso sandig aus wie die schmutzige Seite. Das erklärt auch den Ölverbrauch. Der Luftfilter ist kaputt was tun?
Die Autos haben doch alle einen Schnorchel und alle einen extra Schaumstofffilter oben am Lufteinlass sitzen. Dieser Schaumstoff, in Verbindung mit haltbarer Küchenrolle, ergibt einen Luftfilter für die XT. Kleiner Nachteil, danach sprang sie warm nur widerwillig an.
Nach der Ankunft am nördlichsten Punkt Australiens haben wir eine große Party am Strand veranstaltet, um die Tour und uns zu feiern. Bis zu diesem Abend dachte ich diese Strandpartys gibt es nur im Film, nun weiss ich, die gibt es auch Down Under.

Nach einem Ruhetag auf dem Campground mit Bootsfahrt und der neuen Erfahrung, dass Haie schneller sind als ein Angler beim Einholen der Angel, ging es wieder nach Süden zurück nach Cairns.
Carola meinte irgendwann, dass ihr Motorrad inkontinent sei. Sie hätte jetzt eine gut geölte Hose aber kein Öl mehr im Motorrad.
Ok, da ist wohl ein Riss im Rahmen da spritzt das Öl raus. XT600; der Kenner weiß Bescheid. Da waren die Einheimischen und ich dann mal nicht einer Meinung. Etwas Kaltmetall drauf und gut ist war die einhellige australische Meinung, ich meinte nur, das hält nicht, das müssen wir schweißen. „Das hält schon keine Sorge“.
Simon sagte dann zu Carola: Ich fahre dann dein Motorrad. Zum Glück!
Zum Glück ist Ihm nichts passiert, als an einem ganz kleinem Dipp die XT dann einfach in zwei Teile gebrochen ist.
Den Rest der Strecke haben wir ohne weitere große Probleme gemeistert.
Ok ein Motorrad haben wir vor Ort verschrottet, eins verschenkt, eins komplett zerlegt, um die Teile an die anderen Maschinen zu bauen. Aber sonst war nichts außer das meine XT unter fortgeschrittenem Zahnausfall litt und wir 20 km vor Ende nochmal die Kette auf Anschlag spannen mussten, damit ich überhaupt anfahren konnte.

Alles in Allem war es eine ordentliche Hochzeitsreise mit Freunden.

Oder um es tragender zu sagen:

It was an epic adventure!

Anmerkung von Judith und Lutz:
DANKE für den tollen Bericht Herr und Frau Schmöller! – nehmt uns gefälligst mit, wenn ihr nochmal heiratet….

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